Handlungsempfehlungen
Die Welt ist mit multiplen Krisen konfrontiert, die soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten verschärfen und Fortschritte bei der Beendigung des Hungers umkehren. Große Bevölkerungsgruppen wie Frauen und Jugendliche tragen die Hauptlast dieser Krisen, sind jedoch in politischen Diskussionen und Entscheidungsprozessen unterrepräsentiert.
Diese Empfehlungen unterstreichen das Interesse und Recht der Jugend, ihre Zukunft zu gestalten. Geschlechter- und Generationengerechtigkeit müssen die Grundlage für gerechte, nachhaltige und resiliente Ernährungssysteme bilden, in denen das Recht auf angemessene Nahrung für heutige und zukünftige Generationen erfüllt wird.
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Das Recht auf Nahrung für alle in den Mittelpunkt der Transformation von Ernährungssystemen stellen.
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Das Recht auf Nahrung muss im Zentrum ernährungspolitischer Strategien, Programme und Governance-Prozesse stehen, in nationalem Recht verankert und durch Beschwerdemechanismen flankiert werden. Die Menschen müssen ihre eigenen Ernährungssysteme konzipieren können, um ihr Recht auf Nahrung ihrem sozialen, kulturellen und ökologischen Kontext entsprechend zu verwirklichen.
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Jugendliche müssen bei sie betreffenden Entscheidungen eine zentrale Rolle spielen und ihre Stimmen sollten auf allen Governance-Ebenen berücksichtigt werden.
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Die Beteiligung junger Menschen an der Gestaltung, Umsetzung und dem Monitoring politischer Strategien sollte ihrem Bevölkerungsanteil entsprechend ausgeweitet werden, ihre langfristige Perspektive berücksichtigen sowie ihre Kreativität und Dynamik nutzen.
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In junge Menschen investieren, damit sie eine führende Rolle bei der Transformation von Ernährungssystemen übernehmen.
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Um sich in Ernährungssystemen einzubringen, brauchen junge Menschen einen besseren Zugang zu Bildung, Kompetenzentwicklung und gezielter Qualifikation in der Landwirtschaft und verwandten Bereichen. Daher sollten zusätzliche Ressourcen in die entsprechenden Lehrpläne, Lehrkräfte und Ausbildungseinrichtungen investiert werden.
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Investitionen in Gesundheit und Ernährung junger Menschen, insbesondere junger Frauen, sind entscheidend für das Wohlergehen kommender Generationen. Politische und finanzielle Investitionen sollten erschwingliche, regional erzeugte und gesunde Lebensmittel fördern. Regierungen müssen junge Menschen über gesunde Ernährung aufklären und steuerliche und regulierende Maßnahmen ergreifen, um eine ausgewogene Ernährung zu fördern und den Konsum extrem verarbeiteter Lebensmittel zu reduzieren.
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Regierungen müssen den Zugang junger Menschen zu Ressourcen verbessern, um ihre aktive Teilnahme in Ernährungssystemen zu fördern. Dazu bedarf es Reformen der Land- und Eigentumsrechte sowie kontextgerechte, jugendsensible Kredit- und Finanzdienstleistungen.
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Sozial- und Wirtschaftsprogramme sollten die Gleichstellung der Geschlechter sicherstellen, um Hindernisse für junge Frauen bei Bildung und Erwerbstätigkeit zu beseitigen und ihre Belastung durch unbezahlte Sorgearbeit zu verringern.
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In nachhaltige, gerechte und resiliente Ernährungssysteme investieren, um jungen Menschen eine solide und attraktive Existenzgrundlage zu gewährleisten.
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Regierungen müssen diversifizierte Landwirtschaft unterstützen, die indigenes und traditionelles Wissen mit modernen Technologien, Mechanisierung und Bewässerung vereint und somit profitabler und weniger beschwerlich wird. Dazu gehört ein gerechter Zugang zu digitalen Mitteln wie Wettervorhersagen und Finanz-, Beratungs- und Marktdienstleistungen.
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Regierungen und Geberorganisationen sollten in eine diversifizierte ländliche Wirtschaft investieren, um das soziale Wohlergehen, öffentliche Dienstleistungen und Jugendteilhabe zu fördern. Die Wirtschaftspolitik sollte soziale Innovationen ermöglichen und Investitionen in Arbeitsplätze im gesamten Ernährungssystem fördern. Investitionen in lokale und regionale Märkte sowie in Vor- und Nachernteaktivitäten von der Verarbeitung bis zur Vermarktung können dazu beitragen, Ernährungssysteme auf allen Ebenen zu transformieren.
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Regierungen müssen verbesserte Arbeitsbedingungen und faire Löhne in Landwirtschafts- und Ernährungssystemen sicherstellen, damit junge Menschen diese als Sektoren mit attraktiven Verdienst- und Karrieremöglichkeiten sehen.
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Aktuelle Ernährungspolitik und Investitionen in Ernährungssysteme sind unzureichend, um den generationenübergreifenden Hungerkreislauf in vielen Teilen der Welt zu durchbrechen. Lösungen sollten über das Jahr 2030 hinausgehen und die Wünsche der jungen Menschen nach einer gerechten, nachhaltigen und ernährungssicheren Zukunft berücksichtigen.
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Policy Recommendations in previous editions:
Handlungsempfehlungen (2022)
Der Welthunger-Index 2022 verdeutlicht, dass die Hungerlage in zu vielen Ländern sehr ernst ist. Er zeigt auch auf, dass jahrzehntelange Fortschritte bei der Überwindung von Hunger gerade zunichtegemacht werden. Die Handlungsempfehlungen adressieren die dringende Notwendigkeit, auf aktuelle Notsituationen zu reagieren. Gleichzeitig gilt es, die Ernährungssysteme gerechter, nachhaltiger und resilienter zu gestalten. Der Welthunger-Index 2022 verdeutlicht, dass die Hungerlage in zu vielen Ländern sehr ernst ist. Er zeigt auch auf, dass jahrzehntelange Fortschritte bei der Überwindung von Hunger gerade zunichte...
Handlungsempfehlungen (2021)
Der Erfolg des kürzlich abgehaltenen UN-Gipfels zu Ernährungssystemen sollte daran gemessen werden, inwiefern er konkrete und transformative Maßnahmen generiert, um Zero Hunger zu erreichen, das Recht auf Nahrung zu achten, zu schützen und zu gewährleisten, sowie angesichts von Konflikten, Klimawandel und Covid-19 niemanden zurückzulassen. Auch wenn es letztlich politische Konfliktlösung und gesellschaftlichen Wandel braucht, kann ein integrierter Ansatz, der Frieden und resiliente Ernährungssysteme zusammen denkt, dazu beitragen, sowohl nachhaltige Ernährungssicherheit als auch dauerhaften Frieden zu fördern. ...
Handlungsempfehlungen (2020)
To ensure the right to adequate and nutritious food for all and to end hunger by 2030, we must not only reshape our food systems to become fair, healthy, resilient, and environmentally friendly but also integrate them into a broader political effort to maximize the health of humans, animals, and our planet. Make food systems work better for people and the planet To support smallholder farmers in becoming sustainable and diversified producers, governments, donors, the private sector, and NGOs must seek to ...